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Zwangskollektivierung in der DDR

Infolge eines Beschlusses der II SED-Parteikonferenz beginnt bereits 1952 eine Kampagne für einen Zusammenschluss der Bauern in sozialistischen Genossenschaften nach sowjetischem Muster. Dieser Impuls beruht anfangs noch auf einer gewissen Freiwilligkeit. Nach den Ereignissen des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 kann der Druck auf die Bauern nur langsam verstärkt werden. Anfang 1960 rollt schließlich unter der Bezeichnung „Sozialistischer Frühling auf dem Lande“ die finale Zwangskollektivierung als eine beispiellose, von Stasi, Volkspolizei und Tausenden „Agitatoren“ getragene Repressionswelle durch die DDR. Am 25. April 1960 verkündet der SED-Parteichef Walter Ulbricht die „Volkskollektivierung“. Insgesamt werden in der DDR etwa 850.000 bäuerliche Familienbetriebe in die LPG überführt. Der Entzug der Verfügungsrechte über Boden, Gebäude und Inventar kommt einer faktischen Enteignung gleich.