Eisenhüttenstadt, Deutschland

Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR

 
Das Dokumentationszentrum ist Teil des Museums Utopie und Alltag. Alltagskultur und Kunst in der DDR, unter dessen Dach sich zugleich auch das Kunstarchiv Beeskow befindet. Die Stadtverordnetenversammlung von Eisenhüttenstadt beschloss im März 1993 den Aufbau eines Museums für Alltagsgeschichte und Alltagskultur der DDR, zunächst als Abteilung des Städtischen Museums Eisenhüttenstadt. Über mehrere Jahre hinweg entstand in einer ehemaligen Kindertagesstätte ein multifunktionales Dokumentationszentrum, das als Geschichtsmuseum und als Ort „sozialen Gedächtnisses“ sowie als Raum für die politische Bildung fungiert. Seine Sammlung umfasst etwa 170 000 Objekte – Dokumente, Fotografien, Tonbänder, Plakate sowie Bücher und Zeitschriften –, die sich in 35 Sachgruppen untergliedern. Das Dokumentationszentrum wird vom Land Brandenburg sowie dem Landkreis Oder-Spree finanziell gefördert. Eisenhüttenstadt ist als Standort für ein solches Dokumentationszentrum in mehrfacher Hinsicht geeignet, da es 1950 als erste neue Stadt der DDR und Sinnbild der idealen sozialistischen Gesellschaft entworfen wurde und den Namen Stalinstadt erhielt. Das Dokumentationszentrum befindet sich in einem denkmalgeschützten Gebäude der „ersten sozialistischen Stadt Deutschlands“. In der Dauerausstellung „Leben in der DDR“ werden seit 2012 in zehn Abteilungen politische, wirtschaftliche und soziale Aspekte der ostdeutschen Gesellschaft dargestellt. Einen Schwerpunkt bildet die Politisierung des alltäglichen Lebens in der DDR. Neben der Dauerausstellung werden Wechselausstellungen, Führungen für Gruppen sowie ein vielfältiges Spektrum von Veranstaltungen angeboten. Darüber hinaus stehen Räumlichkeiten für Seminare und ein Museumsshop zur Verfügung.

Kontakt

Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR
Erich-Weinert-Allee 3
15890 Eisenhüttenstadt

Ereignisse

2012 - Eröffnung
Eröffnung der der Dauerausstellung „Leben in der DDR“

Literatur

  • Kuhn, Gerd/Ludwig, Andreas (Hrsg.): Alltag und soziales Gedächtnis. Die DDR-Objektkultur und ihre Musealisierung, Hamburg 1997
  • Fortschritt, Norm & Eigensinn. Erkundungen im Alltag der DDR, Berlin 1999
  • Ludwig, Andreas: Alltagskultur als Zugang zur DDR-Geschichte?, in: Faulenbach, Bernd/Jelich, Franz-Josef (Hrsg.): Asymmetrisch verflochtene Parallelgeschichte?, Essen 2005, S. 169–180
  • Ludwig, Andreas: Zunehmende Distanz. Perspektiven auf ein künftiges Bild von der DDR, in: Horch & Guck 2005, H. 50, S. 1–5

Publikationen der Bundesstiftung

  • Kaminsky, Anna (Hrsg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, 3. Aufl., Berlin 2016
 
  • Kategorie: Museale Anlage
  • Historisch: Nein
  • Standort: Erich-Weinert-Allee 3
  • Stadt: Eisenhüttenstadt
  • Gebiet: Brandenburg
  • Land: Deutschland