Aus Anlass des 20. Jahrestages der Friedlichen Revolution initiierte das Martin-Luther-King-Zentrum für Gewaltfreiheit und Zivilcourage Werdau die Einrichtung eines „Weges der Friedlichen Revolution“ in Crimmitschau. Die Stadt spielte vor allem im Bereich der Kirchgemeinden und mit der Gründung des Neuen Forums eine herausragende Rolle. Bereits in den ersten Monaten des Jahres 1989 hatten Bürger in Aufrufen und Eingaben gegen die Verwendung von radioaktiv strahlendem Wismut-Splitt im Straßenbau protestiert. Außerdem bekundeten sie ihre Solidarität mit dem tschechoslowakischen Reformer Václav Havel, der sich zu dieser Zeit in Haft befand.
Im Namen des Martin-Luther-King-Zentrums und Vertretern der Kirchen lud Oberbürgermeister Holm Günther am 28. April 2009 zu einer Gedenkveranstaltung in die St.-Franziskus-Kapelle ein, wo im Anschluss die ersten beiden Gedenktafeln an den Umzäunungen der katholischen Kapelle und des Piusheimes angebracht wurden. Sämtliche Gedenktafeln dieses Markierungsprojekts zeigen die DDR-Flagge aus dem Verfassungsentwurf des Zentralen Runden Tisches von 1990 mit der vor dem UNO-Hauptquartier in New York stehenden Skulptur des sowjetischen Bildhauers Jewgeni Wutschetitsch als Symbol für das Bibelzitat „Schwerter zu Pflugscharen“, das zum Motto des gewaltlosen Widerstands wurde.
Zuvor wurden solche „Wege der Friedlichen Revolution“ bereits in Plauen, Zwickau und Werdau markiert.
Inschriften
Inschrift der Gedenktafel
(am Neumarkt 14)
Gebäude Neumarkt // Hier befand sich von März bis August 1990 die Lokalredaktion Crimmitschau des „Werdau-Crimmitschauer Wochenblattes“, der ersten SED-unabhängigen DDR-Zeitung in Sachsen.
Sprache: Deutsch, Schrift: Lateinisch
Publikationen der Bundesstiftung
- Kaminsky, Anna (Hrsg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, 3. Aufl., Berlin 2016