Waldheim, Deutschland

Sächsisches Strafvollzugsmuseum

 
Die Justizvollzugsanstalt Waldheim ist die älteste Einrichtung ihrer Art in ganz Deutschland. Aus diesem Grund wurde 1995 mit dem Aufbau eines kleinen Museums in der Anstalt begonnen. Die Ausstellung bietet einen Einblick in die 300-jährige Geschichte des sächsischen Strafvollzuges. Darüber hinaus fungiert das Museum als Bildungseinrichtung, zu deren Besuchern neben Schüler- und Jugendgruppen auch Fachbesucher wie zum Beispiel Vollzugspraktiker, Sozialpädagogen, Psychologen oder Juristen gehören. Im Verlauf der Geschichte des Gefängnisses haben eine Reihe prominenter Gefangener ihre Haftzeit dort verbracht. Hier saß u. a. der Abenteuerschriftsteller Karl May (1842–1912) eine vierjährige Haftzeit ab. Durch das Studium von Büchern aus der Gefängnisbibliothek konnte sich der aus dem Schuldienst entlassene Volksschullehrer Wissen über ferne Länder für seine späteren Romane anlesen. Zudem wurde 1876 in Waldheim die erste psychiatrische Station für geisteskranke Verbrecher in Deutschland eingerichtet. Ein Schwerpunkt der Ausstellung ist die Darstellung der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und des Strafvollzugs in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. DDR. Eine besondere Rolle spielen in der Ausstellung die „Waldheimer Prozesse“ des Jahres 1950.

Kontakt

Sächsisches Strafvollzugsmuseum bei der Justizvollzugsanstalt Waldheim
Dresdner Straße 1a
04736 Waldheim

Publikationen der Bundesstiftung

  • Kaminsky, Anna (Hrsg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, 3. Aufl., Berlin 2016
 
  • Kategorie: Museale Anlage
  • Historisch: Ja
  • Standort: Dresdner Straße 1a
  • Stadt: Waldheim
  • Gebiet: Sachsen
  • Land: Deutschland