Unweit der Gedenkstätten zur deutschen Teilung in Helmstedt und Marienborn ragt direkt an der Bundesautobahn 2 auf schweren Granitblöcken ruhend eine neun Meter hohe gusseiserne Figur in den Himmel. Der französische Bildhauer Josep Castell schuf zwei ineinander verschlungene Hände, die auf zerborstenen Mauerresten stehen. Castell wollte damit an den Sieg der Menschen und der Menschlichkeit über ein inhumanes politisches System erinnern und in das Bewusstsein rücken, dass die Deutschen die wiedergewonnene Einheit sorgsam pflegen und in gegenseitiger Achtung vollenden müssten. Der Künstler hatte das Mahnmal der französischen Regierung geschenkt, die es wiederum der Bundesrepublik Deutschland als Geschenk anbot. Der langjährige Bürgermeister von Helmstedt, Hans-Otto Kieschke, gründete den Verein „Denkmal Deutsche Einheit“ und sammelte Spenden, um die Kosten für Transport, Podest und Aufbau finanzieren zu können. Anlässlich des 5. Jahrestages der Deutschen Einheit wurde die 42 Tonnen schwere Skulptur am 3. Oktober 1995 mit einer Tafel enthüllt.
Inschriften
Inschrift der Gedenktafel
(an der A2)
La voûte des mains / Die Wölbung der Hände / Geschaffen vom französischen Künstler Josep Castell / in enger privater Initiative hier errichtet und eingeweiht / als Warnung / vor menschenverachtender Politik, / als Erinnerung / an den fünften Jahrestag der Wiedervereinigung unseres Vaterlandes / als Symbol / des Miteinanders aller Deutschen in Frieden und Freiheit
Sprache: Deutsch, Schrift: Lateinisch
Ereignisse
3. Oktober 1995 - Einweihung
Einweihung des Mahnmals „Deutsche Einheit“
Literatur
- Ullrich, Maren: Geteilte Ansichten. Erinnerungslandschaft deutsch-deutsche Grenze, Berlin 2006
- Buchin, Klaus: RadWandern am Grünen Band, Teil 1 und Teil 2, Kiel 1999 und 2002
Publikationen der Bundesstiftung
- Kaminsky, Anna (Hrsg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, 3. Aufl., Berlin 2016