Tann (Rhön), Deutschland

Informationsstelle ehemalige Grenze zur DDR

 
Das Städtchen Tann liegt in einem Landzipfel der hessischen Rhön, der wie ein Pilz nach Thüringen hineinragt. Die Demarkationslinie zwischen der amerikanischen und der sowjetischen Besatzungszone bzw. nach 1949 die innerdeutsche Grenze umschloss Tann mit seinen ca. 5 000 Einwohnern von drei Seiten. Nach Abriegelung der Grenze am 26. Mai 1952 wurde die Straßenverbindung von Tann in das thüringische Kaltennordheim gesperrt. Damit waren die traditionell engen Verbindungen in die thüringische Rhön abgeschnitten. Um dem großen Interesse von Anwohnern und Besuchern an der innerdeutschen Grenze entgegenzukommen, eröffnete das Zollgrenzkommissariat 1987 mit Unterstützung des Ministeriums für innerdeutsche Beziehungen in Tann eine „Informationsstelle Grenze zur DDR“. Auf Initiative der Stadt Tann wurde diese mit dem Zusatz „ehemalige Grenze“ auch nach der Grenzöffnung 1989 weitergeführt. Die Ausstellung vermittelt die Geschichte der deutschen Teilung und der innerdeutschen Grenze durch zeitgenössische Presseberichte, Fotos, Exponate und einen Videofilm. Ferner können sich die Besucher anhand eines Modells über die damaligen Grenzsperranlagen in der Rhön informieren. Die Ausstellung klärt auch über die Aufgaben des bundesdeutschen Zollgrenzdienstes an der innerdeutschen Grenze auf. Zu sehen sind zudem Waffen, Utensilien und Uniformen der einstigen Grenztruppen der Nationatlen.

Literatur

  • Auf einen Blick. Leitfaden zur Geschichtsaufarbeitung nach 1945 in Thüringen, hrsg. von der Thüringischen Staatskanzlei und der Geschichtswerkstatt Jena, Weimar 2000

Publikationen der Bundesstiftung

  • Kaminsky, Anna (Hrsg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, 3. Aufl., Berlin 2016
 
  • Kategorie: Gedenkort
  • Historisch: Ja
  • Standort: Am Kalkofen 6
  • Stadt: Tann (Rhön)
  • Gebiet: Hessen
  • Land: Deutschland