Anlässlich des 90. Geburtstags des ehemaligen Bundeskanzlers und einstigen SPD-Ehrenvorsitzenden wurde am 18. Dezember 2003 an seinem früheren Wohnhaus am Marinesteig 14 eine Gedenktafel enthüllt. Sie würdigt Brandts Verdienste als Berlins Regierender Bürgermeister, in dessen Amtszeit unter anderem das Chruschtschow-Ultimatum vom November 1958, der Bau der Berliner Mauer im August 1961 sowie die Kuba-Krise im Oktober 1962 fielen. Seine „Politik der kleinen Schritte“, zu der insbesondere das Ende 1963 vereinbarte Passierscheinabkommen zählt, erleichterte das Leben der Menschen in der geteilten Stadt und ermöglichte es, Verbindungen zwischen Ost und West wiederherzustellen. Den Kurs der „Neuen Ostpolitik“, den er als Regierender Bürgermeister begonnen hatte, setzte Brandt mit dem von Egon Bahr formulierten Prinzip des „Wandels durch Annäherung“ ab Oktober 1969 als Bundeskanzler fort. Damit legte er wichtige Grundsteine für die spätere Wiedererlangung der deutschen Einheit. An der Enthüllungszeremonie der Gedenktafel nahm neben dem Chef der Senatskanzlei, André Schmitz, auch einer der Söhne Willy Brandts teil, der Schauspieler Matthias Brandt. Beigesetzt ist der Altbundeskanzler unweit des Hauses am Marinesteig in einem Ehrengrab im Waldfriedhof Zehlendorf, unmittelbar neben Ernst Reuter.

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