Berlin, Deutschland

Gedenktafel NKWD-Gefängnis

 
Die 1890 errichtete „Villa Offensiv“ war eines von 20 bislang bekannten NKWD-Gefängnissen im Berliner Stadtbezirk Treptow-Köpenick. Ab Juli 1945 hielt die sowjetische Geheimpolizei hier Menschen fest und verhörte diese Tag und Nacht. Später befand sich in diesem Haus eine Dienststelle des MfS. Im Jahr 2006 engagierte sich die SPD-Fraktion der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Treptow-Köpenick für die Markierung des früheren Haftortes. Der Vorsitzende der SPD-Fraktion Oliver Igel reichte gemeinsam mit Bernd Nock im Dezember 2006 einen Antrag zur Anbringung der Gedenktafel ein. In dem Antrag wiesen sie darauf hin, dass gerade diese Haftorte meist nur am Rande erwähnt und oftmals auch weitestgehend unbekannt sind. Die BVV stimmte dem Antrag einstimmig zu. Am 9. November 2007 wurde links vom Eingang der „Villa Offensiv” feierlich eine schwarze Granittafel mit weiß ausgelegter Schrift eingeweiht.

Inschriften

Inschrift der Gedenktafel
(links vom Eingang der „Villa Offensiv”)
In diesem Haus befand sich im Jahr 1945 / einer von bisher 20 bekannten Haftorten / des sowjetischen Geheimdienstes NKWD / im Bezirk Treptow-Köpenick. / Nach Kriegsende wurden im Keller / dieses Gebäudes zahlreiche Bürgerinnen / und Bürger interniert und von hier in / Straflager deportiert, wo viele von ihnen / umgekommen sind.
Sprache: Deutsch, Schrift: Lateinisch

Ereignisse

9. November 2007 - Einweihung
Einweihung der Gedenktafel NKWD-Gefängnis

Literatur

  • Erler, Peter: GPU-Keller. Arrestlokale und Untersuchungsgefängnisse sowjetischer Geheimdienste in Berlin (1945-1949), Berlin 2005

Publikationen der Bundesstiftung

  • Kaminsky, Anna (Hrsg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, 3. Aufl., Berlin 2016
 
  • Kategorie: Gedenkort
  • Historisch: Ja
  • Standort: Hasselwerderstraße 38-40
  • Stadt: Berlin
  • Ortsteil: Treptow-Köpenick
  • Gebiet: Berlin
  • Land: Deutschland