Erfurt, Deutschland

Gedenktafel für die Opfer des NKWD

 
Mit der Kapitulation des nationalsozialistischen Deutschlands übernahm die sowjetische Besatzungsmacht Erfurt und errichtete eine Militärkommandantur. Der neue Stadtkommandant ließ zahlreiche Gebäude beschlagnahmen. Die sowjetische Geheimpolizei des NKWD nutzte die Orte, um die zahlreich Verhafteten festzuhalten und zu verhören. Vor allem das Objekt in der Erfurter Andreasstraße sowie einige Wohnhäuser um den Gothaer Platz wurden zu diesem Zweck genutzt. Die Festnahmen erfolgten häufig willkürlich und aufgrund von Denunziationen. 1992 wurde an dem später auch als MfS-Haftanstalt genutzten Gebäude eine Gedenktafel enthüllt und seit 2012 beherbergt das Gebäude eine Gedenk- und Bildungsstätte. Eine ähnlich gestaltete sowie von der Vereinigung der Opfer des Stalinismus e.V. (VOS) und der Stadt initiierte Gedenktafel erinnert in der Alfred-Hess-Straße an einen früheren NKWD-Haftort. Belegt ist, dass in den Jahren 1945 und 1946 im Keller des heutigen Privathauses Gefangene untergebracht waren.

Inschriften

Inschrift der Gdenktafel
(an der Alfred-Hess-Straße 45a)
In diesem Anwesen haben politische Häftlinge / von 1945 bis 1951 unter dem Terror des NKWD / und des Staatssicherheitsdienstes der DDR / gelebt und gelitten. / „Sie wollten Freiheit und / Menschenwürde“ / VOS / Gemeinschaft ehemaliger politischer Häftlinge / Vereinigung der Opfer des Stalinismus e. V. / Der Rat und die Bürger / der Stadt Erfurt
Sprache: Deutsch, Schrift: Lateinisch

Ereignisse

1992 - Eröffnung
Einweihung der Gedenktafel für die Opfer des NKWD

Publikationen der Bundesstiftung

  • Kaminsky, Anna (Hrsg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, 3. Aufl., Berlin 2016