Geisa, Deutschland
Gedenkstein zur Deutschen Einheit
Das kleine Dorf Ketten liegt direkt an der Grenze zwischen Thüringen und Hessen und befand sich damit bis zur Grenzöffnung 1989 im Sperrgebiet. Das Betreten dieses Gebietes war nur mit einem besonderen Passierschein gestattet. Zudem galten strenge Vorschriften für das tägliche Leben: Gaststätten und Kinos durften nicht betrieben werden. Alle Versammlungen und Veranstaltungen mussten bis 22 Uhr beendet sein. Der Aufenthalt im Freien war nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang erlaubt.
1990 erbaute die Freiwillige Feuerwehr des Dorfes eine Grotte am ehemaligen Grenzstreifen zwischen Ketten und dem in Hessen gelegenen Ort Gotthards. Sie sollte ein Ort der Erinnerung an Teilung und Wiedvereinigung werden. Die feierliche Einweihung der Grotte erfolgte am 10. Mai 1990 im Rahmen eines Gottesdienstes und endete mit dem traditionellen Bildtannenfest, das die Einwohner von Ketten und Gotthards nun wieder gemeinsam begehen konnten.
Inschriften
Inschrift des Gedenksteins
(am Fuße der Grotte)
Dank der lieben Gottesmutter / für die Heimkehr aus dem Kriege / für die Rettung aus Not und Leiden / für die Öffnung der Grenze / Bildtanne 1990
Sprache: Deutsch, Schrift: Lateinisch
Publikationen der Bundesstiftung
- Kaminsky, Anna (Hrsg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, 3. Aufl., Berlin 2016
Weitere Informationen
- Information der Gemeinde Rockenstuhl
- Kategorie: Gedenkort
- Historisch: Ja
- Standort: Gemeinde Rockenstuhl, Ortsteil Ketten, Gotthardser Straße
- Stadt: Geisa
- Ortsteil: Ketten
- Gebiet: Thüringen
- Land: Deutschland
