Zeulenroda-Triebes, Deutschland

Gedenkstein für vom NKWD hingerichtete Jugendliche

 
Ende 1945 und Anfang 1946 wurden im Greizer Oberland 15 Jugendliche von der sowjetischen Geheimpolizei NKWD verhaftet und der „Werwolf“-Tätigkeit beschuldigt. Gegen elf von ihnen fällte ein Sowjetisches Militärtribunal (SMT) am 19. März 1946 das Todesurteil. An fünf von ihnen wurde das Urteil durch Erschießen am 4. Juni vollstreckt, an zwei weiteren am 13. Juni 1946. Die Erschossenen waren zwischen 16 und 20 Jahre alt. Ihre Leichen wurden bei Triebes in einem Wald verscharrt. Die anderen zum Tode Verurteilten erhielten „Begnadigungsstrafen“ zwischen zehn und 20 Jahren Haft. Mit Hilfe von Unterlagen aus russischen Archiven wurde die Erschießungsstelle ermittelt. Seit November 1997 erinnert an diesem Ort im Metschwald ein Gedenkstein an die sieben hingerichteten Jugendlichen, der auf Initiative der Vereinigung der Opfer des Stalinismus e.V. (VOS) von der Stadt Triebes errichtet wurde.

Inschriften

Inschrift auf dem Gedenkstein
(an der einstigen Erschießungsstelle des NKWD im Metschwald)
Den Toten zur Ehre – / den Lebenden zur Mahnung // Hier wurden vom sowj. NKWD / unschuldig hingerichtet / Am 4. Juni 1946 / Walter Wild *1927 Fröbersgrün / Walter Raschker *1928 Schönbach / Theo Reiher *1929 Bernsgrün / Werner Burger *1928 Hohndorf / Wolfgang Heber *1929 Hohndorf / Am 13. Juni 1946 / Karl Hackinger *1929 Lossengrün / Franz Künzel *1925 Fröbersgrün / Rehabilitiert 1994 durch die russische Justiz
Sprache: Deutsch, Schrift: Lateinisch

Ereignisse

November 1997 - Einweihung
Einweihung Gedenkstein für vom NKWD hingerichtete Jugendliche

Literatur

  • Auf einen Blick. Leitfaden zur Geschichtsaufarbeitung nach 1945 in Thüringen, hrsg. von der Thüringischen Staatskanzlei und der Geschichtswerkstatt Jena, Weimar 2000
  • Prieß, Benno: Erschossen im Morgengrauen. 2. erw. Aufl., Calw 2002

Publikationen der Bundesstiftung

  • Kaminsky, Anna (Hrsg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, 3. Aufl., Berlin 2016