Wismar, Deutschland

Gedenkstein für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft

 
An der Rostocker Straße in der norddeutschen Hafenstadt existiert ein Soldatenfriedhof, den bereits Ende des 17. Jahrhunderts die damals noch schwedische Verwaltung anlegen ließ. 1971 nahm die Stadtverwaltung eine Umgestaltung des Friedhofs zu einer Grünanlage vor. 1992 widmete die Stadt das Areal den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft. Anlässlich der Novellierung des Gesetzes zur Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft (Kriegsgräbergesetz) von 1993 entschied die Stadt Wismar, die Anlage wieder als Soldatenfriedhof entsprechend ihres ursprünglichen Zustandes herzurichten. Symbolisch wurden auf dem Areal der eingeebneten Grabflächen 24 Kreuze aus Granit in Dreiergruppen angeordnet. Zehn Bronzetafeln mit 997 Namen von den seit 1817 dort Beigesetzten säumen den Hauptweg. Alljährlich am Volkstrauertag findet eine Totenfeier zu Ehren der Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft statt. Am Volkstrauertag des Jahres 2000 wurden erstmals auch die Opfer von Fremdenfeindlichkeit, von Hass und Gewalt gegen Schwache in das Gedenken eingeschlossen. Der wertvolle alte Baumbestand aus Platanen, Blutbuchen, Eichen, Trauereschen und Kastanien verleiht der Anlage des Soldatenfriedhofs ihren besonderen Charakter. Eine 1,20 Meter hohe Backsteinmauer entlang der Rostocker Straße, die den naheliegenden Wohnhäusern angepasst wurde, umschließt das Friedhofsgelände. 1995 wurde die Anlage nochmals verändert. Am Ende der zentralen Wegachse steht nun ein Gedenkstein mit einer Inschrift.

Inschriften

Inschrift des Gedenksteins
Zum Gedenken der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft
Sprache: Deutsch, Schrift: Lateinisch

Publikationen der Bundesstiftung

  • Kaminsky, Anna (Hrsg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, 3. Aufl., Berlin 2016
 
  • Kategorie: Gedenkort
  • Historisch: Nein
  • Standort: Rostocker Straße
  • Stadt: Wismar
  • Gebiet: Mecklenburg-Vorpommern
  • Land: Deutschland