Reinhardtsdorf-Schöna, Deutschland
Gedenkstein für die Opfer von Krieg und Gewalt
Am 8. Mai 1945 marschierten sowjetische Truppen im sächsischen Schöna ein. In den folgenden Tagen wurden sechs Personen aus dem Ort, darunter zwei NSDAP-Mitglieder, festgenommen. Die Verhafteten wurden in die sowjetischen Speziallager Mühlberg / Elbe und Sachsenhausen transportiert, wo sie ums Leben kamen. Ein Mann kehrte nach Schöna zurück, starb dort jedoch an den Folgen der Haft.
1996 wurden auf dem Friedhof in Schöna auf Initiative des örtlichen Tischlermeisters Joachim Schmidt Gedenksteine für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft eingeweiht. Sie wurden durch Spenden aus Mitteln der Gemeinde finanziert. Die Inschrift einer Tafel ist den Opfern aller Kriege und der Gewaltherrschaft gewidmet. Zudem wurden Tafeln mit den Namen der Schönaer Opfer aus dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg aufgestellt. Die Toten der Kriege werden durch die „Nachkriegstoten“ ergänzt. Hierbei handelt es sich um die sechs Männer, die 1945 von der sowjetischen Geheimpolizei festgenommen wurden und in den Folgejahren gestorben sind.
Inschriften
Inschrift einer Tafel auf dem Gedenkstein
(auf dem Friedhof in Schöna)
Ehre den / Opfern / aller Kriege / und jeglicher / Gewaltherrschaft
Sprache: Deutsch, Schrift: Lateinisch
Publikationen der Bundesstiftung
- Kaminsky, Anna (Hrsg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, 3. Aufl., Berlin 2016
- Kategorie: Gedenkort
- Historisch: Nein
- Standort: Friedhof
- Stadt: Reinhardtsdorf-Schöna
- Ortsteil: Schöna
- Gebiet: Sachsen
- Land: Deutschland

