Weida, Deutschland

Gedenkstein für Alfred Walter und die Verwundeten des Volksaufstandes in Weida

 
Auch in der Kleinstadt Weida bei Gera kam es am 17. Juni 1953 zu Protesten und Demonstrationen gegen das SED-Regime. Die streikenden Arbeiter wurden hier vor allem von Wismut-Kumpeln unterstützt, die in verschiedenen Städten Thüringens für Aufruhr sorgten. Gegen Mittag wurde das Rathaus gestürmt, die darauffolgende Kundgebung blieb aber vergleichsweise friedlich. Erst gegen Abend, als weitere Wismut-Kumpel aus Gera eintrafen, eskalierte die Situation beim Angriff auf das örtliche Polizeirevier. Während eines Schusswechsels wurden mehrere Menschen verletzt, darunter der damals 17-jährige Berufsschüler Walter Frielitz und der 33-jährige Bäcker Alfred Walter. Im Krankenhaus erlag Alfred Walter noch am selben Abend seinen schweren Verletzungen. Walter Frielitz stiftete zur Erinnerung an den Tod von Alfred Walter einen Gedenkstein, der am Fuße der Osterburg in Weida anlässlich des 59. Jahrestags am 17. Juni 2012 im Beisein des Bürgermeisters von Weida, Werner Beyer, eingeweiht wurde. Die Stadt Weida hatte Alfred Walter bereits im Jahr 2000 geehrt. Sein Name steht mit auf der Ehrentafel für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft im Eingangsbereich der Widenkirche. Die Bürgerschaft Weidas hatte die Tafel gestiftet.

Inschriften

Inschrift des Gedenksteins
(am Fuße der Osterburg)
17. Juni 1953 / Zum Gedenken / an das Opfer / Alfred Walter † / und / den Verwundeten / des Volksaufstandes / in Weida
Sprache: Deutsch, Schrift: Lateinisch

Ereignisse

17. Juni 2012 - Einweihung
Einweihung des Gedenksteins für Alfred Walter und die Verwundeten des Volksaufstandes in Weida
17. Juni 1953 - Historie
Im Zuge des Volksaufstand vom 17. Juni 1953 kommt es auch in Weida zu Protesten und Demonstrationen gegen das SED-Regime

Publikationen der Bundesstiftung

  • Kaminsky, Anna (Hrsg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, 3. Aufl., Berlin 2016