Puławy, Polen
Gedenkkreuz für die Opfer von Katyń
Ein baumbestandener Hügel auf dem städtischen Friedhof von Puławy wurde bereits im April 1980, anlässlich des 40. Jahrestags von Katyń, von Aktivisten aus dem katholisch-oppositionellen Milieu zur illegalen Errichtung eines Gedenkkreuzes für die Opfer des sowjetischen Mordes genutzt. Seither wird dieser Ort als »Katyń-Hügel« bezeichnet.
Das heutige Gedenkkreuz aus hellen Granitblöcken wurde auf Initiative der »Gesellschaft der Nationalen Traditionen Puławy« errichtet. Im unteren Bereich der Frontseite ist in das Kreuz ein Relief der »Mutter Gottes von Katyń« eingearbeitet. Unter den umstehenden Bäumen stehen drei Gedenktafeln, auf denen die Namen von Opfern der Massenerschießungen aufgelistet sind, die aus der Stadt stammten. Jeweils eine Tafel ist den Offizieren und Polizisten gewidmet, die in den Kriegsgefangenenlagern Koselsk, Ostaschkow und Starobilsk interniert waren und in Massengräbern in Katyń, Mednoje und Charkiw ihre letzte Ruhe fanden. An der Basis des Gedenkkreuzes liegt eine weitere Tafel. Diese weist darauf hin, dass an dieser Stelle Erde aus den Gräberstätten eingelassen wurde.
Am 9. Mai 2010 wurde an dem bestehenden Gedenkort eine zusätzliche Tafel aufgestellt, die an die Opfer der Flugzeugkatastrophe bei Smolensk im April desselben Jahres erinnert. Neben Portraitskizzen des polnischen Staatspräsidenten Lech Kaczyński und seiner Gattin Maria sind die Namen aller 96 Opfer des Flugzeugabsturzes nebst ihrer politischen bzw. beruflichen Funktion in die Tafel eingraviert.
Inschriften
Inschrift der Gedenktafeln
(auf dem kommunalen Friedhof)
Prochy z / Katynia / Charkowa /
Miednoje;
Kozielsk – Katyń / [es folgen 7 Namen von
Ermordeten mit Diensträngen];
Starobielsk – Charków / [es folgen 8 Namen
von Ermordeten mit Diensträngen];
Ostaszków – Miednoje / [es folgen 5 Namen
von Ermordeten mit Diensträngen]
Deutsche Übersetzung:
Asche aus Katyń, Charkiw, Mednoje; Koselsk – Katyń [es folgen 7 Namen von Ermordeten mit Diensträngen]; Starobilsk – Charkiw [es folgen 8 Namen von Ermordeten mit Diensträngen]; Ostaschkow – Mednoje [es folgen 5 Namen von Ermordeten mit Diensträngen]
Asche aus Katyń, Charkiw, Mednoje; Koselsk – Katyń [es folgen 7 Namen von Ermordeten mit Diensträngen]; Starobilsk – Charkiw [es folgen 8 Namen von Ermordeten mit Diensträngen]; Ostaschkow – Mednoje [es folgen 5 Namen von Ermordeten mit Diensträngen]
Sprache: Polnisch, Schrift: Lateinisch
Ereignisse
April 1980 - Errichtung
Errichtung des Gedenkkreuzes für die Opfer von Katyń
Publikationen der Bundesstiftung
- Kaminsky, Anna (Hrsg.): Erinnerungsorte für die Opfer von Katyn, Leipzig 2013
- Kategorie: Gedenkort
- Historisch: Nein
- Standort: Kommunaler Friedhof, ul. Piaskowa
- Stadt: Puławy
- Gebiet: Woiwodschaft Lublin
- Land: Polen