Berlin, Deutschland

Erinnerungs- und Informationsstelen zur Friedlichen Revolution - Potsdamer Straße

 
Die Erinnerungs- und Informationsstelen zur Friedlichen Revolution 1989/90 sind ein Projekt der Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. im Rahmen der Gedenkstättenkonzeption des Bundes. Es wurde gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie. Zwischen 2009 und 2011 wurden an 18 Standorten in Ost- und Westberlin Erinnerungs- und Informationsstelen aufgestellt, die an die Friedliche Revolution 1989/90 erinnern sollen. Die Stelen markieren historische Orte in Ost- und Westberlin, die eng mit der Friedlichen Revolution verbunden sind: Treffpunkte oppositioneller Gruppen, Orte der Konfrontation mit der Staatsmacht und Gebäude, in denen Demokratiegeschichte geschrieben wurde.

Inschriften

Inschrift der Informationsstele
(an der Potsdamerstraße 131)
Die Revolution von 1989, mit der die / kommunistische Diktatur in der DDR beseitigt wurde, ist ohne / die zentrale Rolle der westdeutschen Medien nicht vorstellbar. / Im Umfeld der Stele arbeiteten mehrere Redaktionen, unter / anderem von Tagesspiegel und SPIEGEL. / In der Potsdamer Straße 131 begann 1987 der Westberliner / private Hörfunksender Radio 100 seinen Betrieb. Aufsehen / erregte seine monatliche Sendung Radio Glasnost, in der für / die DDR-Bevölkerung wichtige Nachrichten verbreitet wurden. / Radio Glasnost war ein deutsch-deutsches Gemeinschafts- / werk von Westberliner Journalisten, aus der DDR ausgebür- / gerten Bürgerrechtlern und ostdeutschen Oppositionellen. / Die Oppositionellen verfassten trotz drohender Freiheits- / strafen Texte und besprachen Tonbänder, die über die Grenze / nach West-Berlin geschmuggelt wurden. Die Redaktion in / West-Berlin produzierte das Programm. Insgesamt wurden / bis November 1989 neunundzwanzig Sendungen ausgestrahlt. / Der Staatssicherheitsdienst versuchte, wenn auch wenig / erfolgreich, den Empfang in der DDR mit Störsendern zu / unterbinden. Radio Glasnost trug dazu bei, das Informations- / monopol der kommunistischen Staatspartei SED in der DDR / zu durchbrechen und über die wirkliche Lage aufzuklären. / Die Sendereihe diente zugleich ostdeutschen Oppositionellen / als öffentliche Plattform, um ihre / Kritik an der Diktatur, ihre Ideen und Ziele bekannt zu machen.
Sprache: Deutsch / Englisch, Schrift: Lateinisch

Publikationen der Bundesstiftung

  • Kaminsky, Anna (Hrsg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, 3. Aufl., Berlin 2016
 
  • Kategorie: Gedenkort
  • Historisch: Ja
  • Standort: Potsdamer Straße 131
  • Stadt: Berlin
  • Ortsteil: Tempelhof-Schöneberg
  • Gebiet: Berlin
  • Land: Deutschland