Die Erinnerungs- und Informationsstelen zur Friedlichen Revolution 1989/90 sind ein Projekt der Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. im Rahmen der Gedenkstättenkonzeption des Bundes. Es wurde gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie.
Zwischen 2009 und 2011 wurden an 18 Standorten in Ost- und Westberlin Erinnerungs- und Informationsstelen aufgestellt, die an die Friedliche Revolution 1989/90 erinnern sollen.
Die Stelen markieren historische Orte in Ost- und Westberlin, die eng mit der Friedlichen Revolution verbunden sind: Treffpunkte oppositioneller Gruppen, Orte der Konfrontation mit der Staatsmacht und Gebäude, in denen Demokratiegeschichte geschrieben wurde.
Inschriften
Inschrift der Informationsstele
(am Haus des Rundfunks)
1989 wurde der Sender Freies Berlin (SFB) zu einer Stimme der Friedlichen Revolution in der DDR. Der Sender berichtete wie kein anderer über die Ereignisse der Revolution und den Mauerfall. Am 9. November um 19.23 Uhr vermeldete der SFB als einer der ersten in seiner Sendung Abendschau die anstehende Maueröffnung.
In der DDR gab es bis 1989 keine freien Medien. Was und wie öffentlich berichtet werden durfte, entschied die kommunistische SED-Führung. So wurden westdeutsche Radio- und Fernsehsender, die in der DDR fast überall empfangen werden konnten, zur wichtigsten Informationsquelle der Ostdeutschen.
Seit seiner Gründung 1954 begleitete der SFB mit kritischen Beiträgen die Entwicklung in der DDR und berichtete über die Missstände, die im Osten verschwiegen wurden. Der Sender hielt zudem die Verbindung zwischen den Berlinern auf beiden Seiten der Mauer aufrecht.
Eine herausragende Stellung nahm das Fernsehmagazin Kontraste in den 1980er-Jahren in der DDR-Berichterstattung ein. Mutige ostdeutsche Oppositionelle fertigten unter großer Gefahr Filme, Tonaufnahmen, Fotos und Texte über die Situation in der DDR an. Kuriere schmuggelten diese Dokumente nach West-Berlin und Kontraste veröffentlichte sie im Ersten Deutschen Fernsehen. So erreichten die Informationen über die wahren Verhältnisse in der DDR unzensiert die Wohnzimmer in Ost und West.
Sprache: Deutsch / Englisch, Schrift: Lateinisch
Publikationen der Bundesstiftung
- Kaminsky, Anna (Hrsg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, 3. Aufl., Berlin 2016