Schleid, Deutschland
Dorfstelle Langwinden
Im Zuge der systematischen Befestigung der Grenze zur Bundesrepublik Deutschland seitens der DDR wurden ab 1952 zahlreiche Orte unmittelbar an der Grenze geschleift und deren Bewohner zwangsausgesiedelt. Die Phase der Umsiedlungen und Zerstörungen zog sich Jahrzehnte hin. Ein Beispiel dafür ist der Ort Langwinden. Er gehörte bis 1972 zur Gemeinde Motzlar und bestand zu dem Zeitpunkt noch aus drei Bauernhöfen und drei Familien. Am 8. August 1972 wurde der Ortsteil von der Polizei umstellt. Zwei Familien wurden sofort nach Motzlar umgesiedelt und ihre Häuser kurze Zeit später abgerissen. Die dritte Familie verließ im November 1972 Langwinden, da ihr mitgeteilt worden war, dass auch sie früher oder später „zur Gewährleistung der Sicherheit im Grenzgebiet“ umgesiedelt werden würden.
Auf Initiative des Rhönklubs wurde am 28. August 1994 an der früheren Dorfstelle Langwinden eine Gedenktafel eingeweiht.
Inschriften
Inschrift der Gedenktafel
(am Ulstertalweg)
Dorfstelle ,Langwinden‘ / Bereits 1480 wurden die drei Höfe / ,Zu langen Wienden‘ erwähnt. / 1972 sprengten die SED-Machthaber / die Anwesen und rissen sie völlig / nieder. / Hauptvorstand des Rhönklubs
Sprache: Deutsch, Schrift: Lateinisch
Ereignisse
28. August 1994 - Einweihung
Einweihung der Gedenktafel an der ehemaligen Dorfstelle Langwinden
1972 - Historie
Dorfstelle ,Langwinden‘ wird durch das SED-Regime geschleift
Publikationen der Bundesstiftung
- Kaminsky, Anna (Hrsg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, 3. Aufl., Berlin 2016
Weitere Informationen
- Informationen des Rhönklubs
- Kategorie: Gedenkort
- Historisch: Ja
- Standort: Ulstertalweg
- Stadt: Schleid
- Ortsteil: Langwinden
- Gebiet: Thüringen
- Land: Deutschland