Der Künstler Gerhard Marcks (1889–1981), berühmt durch seine Mitarbeit am Bauhaus, erhielt 1966 den Auftrag, für das neue Funkhaus von Radio Bremen eine Skulptur zu schaffen. Seine überlebensgroße Figur „Der Rufer“ (1967) soll den menschlichen Mund als erstes und letztes Kommunikationsmittel deutlich machen. Ein autorisierter Guss wurde 1981 im australischen Perth vor der „Art Gallery of Western Australia“ aufgestellt und 1998 den Opfern von Folter gewidmet. Andere Rufer-Skulpturen stehen in Aachen (Landeszentralbank, 1986) und Essen (Hauptsitz der Sutter-Gruppe, 1989). Ein Vorstandsmitglied der Deutschen Bank Berlin gründete 1989 die Stiftung „Der Rufer“, die Spenden für einen weiteren Guss der Figur „Der Rufer“ sammelte. Am 19. Mai 1989, wenige Monate vor der Maueröffnung, wurde diese Skulptur auf dem Mittelstreifen der Straße des 17. Juni aufgestellt. Hier wurde ein zusätzliches Spruchband mit einem Satz des italienischen Humanisten und Dichters Francesco Petrarca (1304–1374) angebracht.
Inschriften
Inschrift des Spruchbandes am Sockel der Skulptur
(auf dem Mittelstreifen der Straße des 17. Juni)
Ich gehe / durch die Welt / und rufe / Friede Friede Friede
Sprache: Deutsch, Schrift: Lateinisch
Inschrift der Bronzeplatte
(am Fuße der Skulptur)
"Der Rufer" / von / Gerhard Marcks / 1889 - 1981
Sprache: Deutsch, Schrift: Lateinisch
Inschrift der Bronzeplakette
(auf dem Postament der Skulptur)
Francesco Petrarca / 1304 - 1374
Sprache: Deutsch, Schrift: Lateinisch
Ereignisse
19. Mai 1989 - Einweihung
Einweihung der Skulptur "Der Rufer"
Publikationen der Bundesstiftung
- Kaminsky, Anna (Hrsg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, 3. Aufl., Berlin 2016