Magdeburg, Deutschland

Denkmal zur Erinnerung an die Montagsdemonstrationen im Herbst 1989

 
Durch die Lothar-Kreyssig-Straße führten im Herbst 1989 die Montagsdemonstrationen in der Domstadt Magdeburg. Zwischen der ersten gotischen Kathedrale auf deutschem Boden und dem heutigen Sitz des sachsen-anhaltinischen Landtages bekundeten die Magdeburger Bürger im Herbst 1989 ihren Willen zur Gewaltlosigkeit, forderten mit dem Ruf „Wir sind das Volk!“ Veränderungen im Land und erreichten schließlich den Sturz des SED-Regimes. Eine von Norbert Zagel aus Langwied geschaffene 4,50 Meter hohe, aus Bronze gegossene Stele wurde zur Erinnerung an den Mut und das Engagement der Magdeburger Bürger während der Friedlichen Revolution installiert. Initiator für die Aufstellung des Kunstwerks war das 1999 gegründete Kuratorium Magdeburger Bürgerdenkmal e. V., das mit einem Aufruf an alle Bürgerinnen und Bürger Sachsen-Anhalts, Gemeinden, Institutionen und Unternehmen um Spenden geworben hat. Es sollte ein Denkmal von Bürgern für Bürger entstehen, das die Bedeutung von Zivilcourage und Solidarität für die im Herbst 1989 errungene Freiheit hervorhebt. Auch mit Blick auf gegenwärtige Kriege und Menschenrechtsverletzungen in der Welt soll es Mahnung für Frieden, Freiheit und Demokratie sein. Als symbolische Grundsteinlegung des Denkmals wurde am 9. Oktober 1999 vor dem Hauptportal des Magdeburger Doms eine Gedenktafel in den Boden eingelassen. Die feierliche Einweihung des Denkmals erfolgte am 3. Oktober 2003, dem Tag der Deutschen Einheit, in Anwesenheit des damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau und Ministerpräsident Wolfgang Böhmer.

Inschriften

Inschrift auf der Bodenplatte
(vor dem Hauptportal des Magdeburger Doms)
Wir / sind / das / Volk / Hier entsteht das / Magdeburger Bürgerdenkmal / zu Ehren der / Montagsdemonstrationen des Herbstes ’89 / aus Spenden der Bevölkerung / Sachsen-Anhalts
Sprache: Deutsch, Schrift: Lateinisch

Publikationen der Bundesstiftung

  • Kaminsky, Anna (Hrsg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, 3. Aufl., Berlin 2016