Jena, Deutschland
Denkmal für die Verfolgten der kommunistischen Diktatur
Der Jenaer Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter enthüllte am 17. Juni 2010 ein Denkmal für die Verfolgten der kommunistischen Diktatur.
Der Grundstein wurde bereits 2003 hinter dem Jenaer Rathaus gelegt. Gestiftet werden sollte das Denkmal vom Exil-Jenaer und ehemaligen politischen Häftling, Karl-Heinz Johannsmeier. Sein Entwurf löste 2001 jedoch eine große Debatte unter Thüringer Historikern aus. Nach heftigen und langwierigen Diskussionen über Johannsmeiers Rolle als Stifter sowie über die inhaltliche und ästhetische Umsetzung des Denkmals, wurde 2009 ein neuer Wettbewerb ausgeschrieben.
Den Siegerentwurf reichten schließlich die Weimarer Künstlerin Sibylle Mania und ihr Lebensgefährte, der Künstler Martin Neubert, ein. Das fertige Denkmal besteht aus 285 gestapelten Aktenbehältern, die aus gefärbtem Beton nachgebildet wurden. Sie sollen die Tätigkeit der Unterdrückungsorgane der kommunistischen Diktatur bzw. die damit einhergehenden Einzelschicksale symbolisieren. Auf den Behältern stehen 54 historische Daten, darunter die Namen verschiedener DDR-Oppositioneller wie Roland Jahn, Oskar Brüsewitz oder Robert Havemann. Als neuer Standort wurde, anders als zuvor geplant, die Gerbergasse 18 gewählt, der ehemalige Sitz der Jenaer Staatssicherheit.
Inschriften
Inschrift des Denkmals
(an der Gerbergasse 18)
All denen, deren Menschenwürde verletzt wurde, / den Verfolgten, die gegen kommunistische Diktatur / aufrecht für Demokratie und Menschenrechte / einstanden. 1945-1989
Sprache: Deutsch, Schrift: Lateinisch
Ereignisse
- Historie
Jenaer Sitz der Staatssicherheit
17. Juni 2010 - Einweihung
Enthüllung des Denkmals durch den Jenaer Oberbürgermeister
Publikationen der Bundesstiftung
- Kaminsky, Anna (Hrsg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, 3. Aufl., Berlin 2016
- Kategorie: Gedenkort
- Historisch: Ja
- Standort: Gerbergasse 18
- Stadt: Jena
- Gebiet: Thüringen
- Land: Deutschland




