Jarosław, Polen
Denkmal für die Opfer von Katyń und Smolensk
Im Jahr 2005 wurde auf dem Vorplatz der katholischen Christ-König-Kirche im südostpolnischen Jarosław (deutsch: Jaroslau) ein Denkmal für die Opfer von Katyń enthüllt. Es geht auf den 2003 verstorbenen Dr. Zbigniew Zieliński zurück, dessen Vater Tadeusz als Reserveoffizier in Katyń ermordet worden war. Die von Zbigniew Zieliński gegründete »Zieliński-Stiftung zur Förderung der Bildung der Jugend« war Hauptgeldgeber für den Bau des Denkmals. Zusätzliche Mittel stammten von privaten Spendern, der katholischen Kirchengemeinde sowie der Stadtverwaltung. Die feierliche Einweihung wurde am 15. September 2005 von Erzbischof Józef Michalik aus Przemyśl vollzogen.
Kernstück des von dem Bildhauer Dariusz Jasiewicz geschaffenen Denkmals ist eine Bronzeskulptur, welche die aus der polnischen militärischen Tradition der frühen Neuzeit stammende Symbolik der Husarenflügel variiert. Diese sind beiderseits einer senkrechten Stele angeordnet, auf deren Spitze die Skulptur eines Adlers mit erhobenen Flügeln thront. Die Husarenflügel sind mit patriotisch-christlichen Losungen beschriftet. Unterhalb eines Schwertreliefs befinden sich an der Stele außerdem eine Skulptur der »Mutter Gottes von Katyń«, die einen Erschossenen im Arm hält, sowie mehrere Nachbildungen von Militärmützen und andeutungsweise dargestellten Leichen.
Zu Füßen dieser Skulptur befinden sich vier Gedenktafeln, welche die Namen von Opfern des Massenmordes enthalten, die vor dem Krieg in der Garnison Jaroslau stationiert gewesen waren oder aus der Stadt und ihrer Umgebung stammten. In eine der Tafeln sind zudem die Symbole von katholischem und orthodoxem Christentum, Judentum und Islam eingraviert, um an die konfessionelle Vielfalt der in Katyń und andernorts in der Sowjetunion erschossenen polnischen Offiziere und Staatsbeamten zu erinnern. Bei der Eröffnung des Denkmals umfasste die Liste der Getöteten 180 Namen auf zwei Gedenktafeln.
Im Jahr 2011 wurde das Denkmal erweitert. Dabei wurden die Namen von 71 weiteren, in der Zwischenzeit bekanntgewordenen Opfern der sowjetischen Massenerschießungen mit Bezug zu Jaroslau ergänzt. Außerdem wurden zu beiden Seiten der Bronzeskulptur zwei zusätzliche Gedenktafeln in Form abgerissener Flugzeugtragflächen aufgestellt, die den Opfern des Absturzes der polnischen Präsidentenmaschine bei Smolensk im April 2010 gewidmet sind. Sie tragen, neben den Namen aller bei der Flugzeugkatastrophe ums Leben gekommenen Repräsentanten von Staat, Militär und Gesellschaft Polens, einen zerrissenen polnischen Adler und ein ebenfalls zerrissenes Abzeichen der polnischen Luftwaffe. Das erweiterte Denkmal wurde am 11. April 2011 von Bischof Adam Szal eingeweiht.
Inschriften
Inschrift des Husarenflügels
(auf dem Vorplatz der katholischen Christ-König-Kirche)
Bóg Honor Ojczyzna;
Semper fidelis;
Regina Polonia Marya;
Bogurodzica dziewczyna
Deutsche Übersetzung:
Gott, Ehre, Vaterland; Immer treu; Maria Königin von Polen; Gottgebärendes Mädchen
Gott, Ehre, Vaterland; Immer treu; Maria Königin von Polen; Gottgebärendes Mädchen
Sprache: Polnisch, Schrift: Lateinisch
Inschrift der Gedenktafeln für die Opfer von Katyń
(auf dem Vorplatz der katholischen Christ-König-Kirche)
»Przebaczyć ale nie zapominać« / ksiądz
prałat Zdzisław Peszkowski – kapelan Stowarzyszenia Rodzina Katyńska //
Dla upamiętnienia od 200–300 tysięcy
żołnierzy, / oficerów, policjantów, pracowników wymiaru sprawiedliwości, / księży, nauczycieli i ludzi innych zawodów zabitych, /
zamęczonych w obozach pracy, zaginionych
w b. ZSRR. / Pomnik ten poświęcił w 2005
roku / J. E. ks. abp Józef Michalik.;
Kozielsk + Katyń 4403 /
[es folgen Namen, Dienstränge und Lebensalter der Ermordeten];
Starobielsk + Charków 3820 /
[es folgen Namen, Dienstränge und
Lebensalter der Ermordeten] /
Ostaszków + Miednoje 6229 /
[es folgen Namen, Dienstränge und Lebensalter der Ermordeten] /
Kijów + Bykownia 3550 / Mińsk + Kuropaty
4465 / Syberia + Łagry / Norylsk, Workuta,
Kołyma, Czukotka, Irkuck, Nowosybirsk, Kazachstan, Omsk, Archangelsk;
Lista ukraińska Katyń-Charków-Miednoje /
kwiecień 2011 /
[es folgen Namen, Dienstränge und Lebensalter der Ermordeten] / Stopnie / po awansie
pośmiertnym / w 2007 r
Deutsche Übersetzung:
»Vergeben, aber nicht vergessen«, Priester Prälat Zdzisław Peszkowski – Kaplan der Gesellschaft der Katyń-Familien. Zur Erinnerung an 200–300 Tausend Soldaten, Offiziere, Polizisten, Justizbedienstete, Priester, Lehrer und Menschen anderer Berufe, die ermordet, in Arbeitslagern zu Tode gequält wurden oder in der ehemaligen UdSSR verschwunden sind. Dieses Denkmal weihte im Jahr 2005 Seine Exzellenz Erzbischof Józef Michalik; Koselsk + Katyń 4403 [es folgen Namen, Dienstränge und Lebensalter der Ermordeten]; Starobilsk + Charkiw 3820 [es folgen Namen, Dienstränge und Lebensalter der Ermordeten], Ostaschkow + Mednoje 6229 [es folgen Namen, Dienstränge und Lebensalter der Ermordeten], Kiew + Bykiwnja 3550, Minsk + Kurapaty 4465, Sibirien + Lager, Norilsk, Workuta, Kolyma, Tschukotka, Irkutsk, Nowosibirsk, Kasachstan, Omsk, Archangelsk [Orte und Regionen sowjetischer Arbeitslager]; Ukrainische Katyń-Liste Katyń-Charkiw-Mednoje , April 2011 [es folgen Namen, Dienstränge und Lebensalter der Ermordeten], Dienstränge nach der posthumen Beförderung 2007
»Vergeben, aber nicht vergessen«, Priester Prälat Zdzisław Peszkowski – Kaplan der Gesellschaft der Katyń-Familien. Zur Erinnerung an 200–300 Tausend Soldaten, Offiziere, Polizisten, Justizbedienstete, Priester, Lehrer und Menschen anderer Berufe, die ermordet, in Arbeitslagern zu Tode gequält wurden oder in der ehemaligen UdSSR verschwunden sind. Dieses Denkmal weihte im Jahr 2005 Seine Exzellenz Erzbischof Józef Michalik; Koselsk + Katyń 4403 [es folgen Namen, Dienstränge und Lebensalter der Ermordeten]; Starobilsk + Charkiw 3820 [es folgen Namen, Dienstränge und Lebensalter der Ermordeten], Ostaschkow + Mednoje 6229 [es folgen Namen, Dienstränge und Lebensalter der Ermordeten], Kiew + Bykiwnja 3550, Minsk + Kurapaty 4465, Sibirien + Lager, Norilsk, Workuta, Kolyma, Tschukotka, Irkutsk, Nowosibirsk, Kasachstan, Omsk, Archangelsk [Orte und Regionen sowjetischer Arbeitslager]; Ukrainische Katyń-Liste Katyń-Charkiw-Mednoje , April 2011 [es folgen Namen, Dienstränge und Lebensalter der Ermordeten], Dienstränge nach der posthumen Beförderung 2007
Sprache: Polnisch, Schrift: Lateinisch
Inschrift der Gedenktafeln für die Opfer von Smolensk
(auf dem Vorplatz der katholischen Christ-König-Kirche)
Prezydent RP Lech Kaczyński / Maria
Mackiewicz-Kaczyńska / Prezydent Ryszard
Kaczorowski / Bp Połowy Gen. broni
Tadeusz Płoski / Leszek Deptuła / Gen.
Dyw. Kazimierz Gilarski / Grażyna Gęsicka /
Stanisław Zając / Pamięci / Ofiar Katastrofy w
Smoleńsku / 10 kwietnia 2010;
[Namen weiterer Opfer der Flugzeugkatastrophe] / Smoleńsk 201
Deutsche Übersetzung:
Präsident der Republik Polen Lech Kaczyński, Maria Mackiewicz-Kaczyńska, Präsident Ryszard Kaczorowski, Militärbischof General Tadeusz Płoski, Leszek Deptuła, General Kazimierz Gilarski, Grażyna Gęsicka, Stanisław Zając. Zum Gedenken an die Opfer der Katastrophe in Smolensk am 10. April 2010; [Namen weiterer Opfer der Flugzeugkatastrophe], Smolensk 2
Präsident der Republik Polen Lech Kaczyński, Maria Mackiewicz-Kaczyńska, Präsident Ryszard Kaczorowski, Militärbischof General Tadeusz Płoski, Leszek Deptuła, General Kazimierz Gilarski, Grażyna Gęsicka, Stanisław Zając. Zum Gedenken an die Opfer der Katastrophe in Smolensk am 10. April 2010; [Namen weiterer Opfer der Flugzeugkatastrophe], Smolensk 2
Sprache: Polnisch, Schrift: Lateinisch
Ereignisse
15. September 2005 - Einweihung
Feierliche Einweihung des Denkmals für die Opfer von Katyń und Smolensk
Publikationen der Bundesstiftung
- Kaminsky, Anna (Hrsg.): Erinnerungsorte für die Opfer von Katyn, Leipzig 2013
- Kategorie: Gedenkort
- Historisch: Nein
- Standort: Katholische Christ-König-Kirche, ul. 3 Maja 49, Jarosław
- Stadt: Jarosław
- Gebiet: Woiwodschaft Karpatenvorland
- Land: Polen
