Osowiec-Twierdza, Polen
Denkmal für die Opfer von Katyń
Auf dem Gelände der in den Jahren 1882–1887 von der russischen Armee erbauten Festung Osowiec im Tal der Biebrza, 50 Kilometer nordwestlich von Białystok wurde am 16. April 2010 ein Denkmal für die Opfer des Massenmords von Katyń eingeweiht. Es wurde von dem Kommandanten der bis heute in der Festung befindlichen Garnison der Polnischen Armee, Bogdan Oźlański, initiiert und gemeinsam mit der Gemeinde Goniądz, auf deren Gebiet die Festung liegt, und dem Verein der »Freunde der Festung Osowiec« verwirklicht. Die Einweihung fand im Rahmen einer Feldmesse statt, die von dem emeritierten Erzbischof von Białystok, Stanisław Szymecki, geleitet wurde.
Kernstück des Denkmals ist ein mehrere Meter langes Gleisbett mit Eisenbahnschienen auf zehn Holzschwellen, an dessen Ende ein Stahlbetonelement eines im Zweiten Weltkrieg zerstörten Bunkers aufgestellt wurde. Dieses Betonelement, an dem eine Gedenktafel angebracht ist, ist durch eine zwischen zwei kleinen Pfählen gespannte Kette von dem Gleisbett getrennt. Zu beiden Seiten des eigentlichen Denkmals wurden zehn Gedenkeichen für einzelne durch den NKWD ermordete Offiziere gepflanzt, die vor dem Krieg in Osowiec stationiert gewesen waren.
Diese Eichen sind Teil der Kampagne »Katyń – vor dem Vergessen retten«, welche die von Pater Józef Joniec gegründete Gesellschaft »Parafiada« seit 2008 durchführt. Sie strebt an, jeden einzelnen der 21 857 im Rahmen des Mordbefehls vom 5. März 1940 durch den NKWD ermordeten polnischen Soldaten und Staatsbeamten mit einer individuellen Gedenkeiche zu ehren. Sie stand unter der Schirmherrschaft des im April 2010 bei Smolensk tödlich verunglückten polnischen Staatspräsidenten Lech Kaczyński. Auf der Gedenktafel des Denkmals ist das Logo dieser Kampagne – ein Baum auf einem rot-weißen Wappenschild mit der Jahreszahl 1940 – wiedergegeben.
Inschriften
Inschrift der Gedenktafel
(an dem Betonelement)
Pomnik ten upamiętnia / bestialski mord /
dokonany na polskich żołnierzach / przez
NKWD / w 70 rocznicę zbrodni katyńskiej /
Burmistrz Goniądza / Żołnierze i pracownicy
Garnizonu Osowiec / Osowieckie Towarzystwo
Fortyfikacyjne / Osowiec-Twierdza
13 IV 2010
Deutsche Übersetzung:
Dieses Denkmal erinnert an den bestialischen Mord, der durch den NKWD an polnischen Soldaten begangen wurde. Am 70. Jahrestag des Verbrechens von Katyń. Der Bürgermeister von Goniądz, die Soldaten und Mitarbeiter der Garnison Osowiec, der Verein der Freunde der Festung Osowiec, Osowiec-Twierdza, 13.4.2010
Dieses Denkmal erinnert an den bestialischen Mord, der durch den NKWD an polnischen Soldaten begangen wurde. Am 70. Jahrestag des Verbrechens von Katyń. Der Bürgermeister von Goniądz, die Soldaten und Mitarbeiter der Garnison Osowiec, der Verein der Freunde der Festung Osowiec, Osowiec-Twierdza, 13.4.2010
Sprache: Polnisch, Schrift: Lateinisch
Ereignisse
16. April 2010 - Einweihung
Einweihung des Denkmals für die Opfer von Katyń
Publikationen der Bundesstiftung
- Kaminsky, Anna (Hrsg.): Erinnerungsorte für die Opfer von Katyn, Leipzig 2013
- Kategorie: Gedenkort
- Historisch: Nein
- Standort: Fort I in Osowiec-Twierdza, Goniądz
- Stadt: Osowiec-Twierdza
- Gebiet: Woiwodschaft Podlachien
- Land: Polen
