Am symbolträchtigen Datum des 13. August 2008 – 47 Jahre nach Beginn des Mauerbaus in Berlin – wurde in Arnstadt ein Denkmal für die Opfer kommunistischer Gewalt enthüllt. Allein 1945 waren 160 Männer und 22 Frauen aus der Region um Arnstadt ins sowjetische Speziallager nach Buchenwald gebracht worden. 47 von ihnen kehrten nicht zurück.
Die rund vier Meter hohe Betonskulptur trägt die Form einer geöffneten Mauer versehen mit Gitterstäben und an der Spitze umsäumt mit Stacheldraht. Als Standort wählte man die Rosenstraße, wo sich die Kommandantur der Roten Armee befunden hatte. Angefertigt wurde das Denkmal von dem Erfurter Bildhauer Torsten Ihlenfeldt. Durch die Einweihungsfeier führten Bürgermeister Hans-Christian Köllmer und der Vorsitzende der VOS e.V., Klaus Schmidt.
Noch über die Einweihung hinaus gab es heftige Diskussionen über die Inschrift und den Standort der Erinnerungsstätte. Während sich der Stadtrat Arnstadts mehrheitlich für das Konzept ausgesprochen hatte, unterstellten linke Aktivisten und die Linksfraktion vermeintlichen Geschichtsrevisionismus und die Instrumentalisierung der Gewaltopfer zur „politisch motivierte[n] Abrechnung“ mit dem Kommunismus. Unbekannte sprühten in der Folgezeit immer wieder Parolen auf das Denkmal. In dem Streit ergriff auch die damalige Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen in Thüringen, Hildigund Neubert, das Wort. Sie forderte „die Leugnung der Verbrechen des Sozialismus/Kommunismus“ unter Strafe zu stellen.
Inschriften
Inschrift des Denkmals
(an der Rosenstraße)
Den Opfern kommunistischer Gewalt 1945-1989
Sprache: Deutsch, Schrift: Lateinisch
Ereignisse
13. August 2008 - Einweihung
Einweihung des Denkmals für die Opfer kommunistischer Gewalt 1945–1989
Publikationen der Bundesstiftung
- Kaminsky, Anna (Hrsg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, 3. Aufl., Berlin 2016