Den Zusammenfluss von Mosel und Rhein, dem Deutschen Eck bei Koblenz, ziert seit dem 31. August 1897 ein monumentales Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm I. Eingeweiht wurde das Denkmal in Erinnerung an den Sieg über die Armee Napoleons III. bei Sedan im September 1870. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Denkmal beschädigt und schließlich abgebaut. Am 18. Mai 1953 widmete Bundespräsident Theodor Heuss das nur noch aus dem Sockel bestehende Denkmal zu einem Mahnmal der Deutschen Einheit um. Dafür wurden im Umfeld die Wappen aller deutschen Länder und die der früheren Ostgebiete aufgestellt. Anlässlich des 37. Jahrestages des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 wurde 1990 die zentrale Gedenkfeier des Landes Rheinland-Pfalz am Deutschen Eck in Koblenz ausgerichtet. Der damalige DDR-Ministerpräsident Lothar de Maizière überließ der Stadt Koblenz am 17. Juni 1990 drei originale Berliner Mauerteile, die mit den Inschriften „17. Juni 1953“, „Den Opfern der Teilung“ und „9. November 1989“ versehen wurden. Bei der Umgestaltung des Platzes wurden die drei Mauerteile vertauscht, so dass die Inschriften nun in einer anderen Reihenfolge zu lesen sind. Am Tag der Deutschen Einheit, dem 3. Oktober 1990, schließlich wurden auf einer Tafel die Namen der neuen Bundesländer angebracht. 1993 wurde ein neues Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. aufgestellt.
Auf Initiative von Elke und Thomas Schlegel wurde das Denkmal am 8. November 2018 um zwei Gedenktafeln zur Erinnerung an die Opfer der DDR-Diktatur und an die Friedliche Revolution erweitert. Finanziell unterstützt wurde das Projekt von den Initiatoren selbst sowie durch die damalige Ostbeauftragte der Bundesregierung, Iris Gleicke, und die Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft e.V. (UOKG). Der Enthüllung der Gedenktafeln wohnten neben den Initiatoren der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU), Roland Jahn, der Oberbürgermeister der Stadt Koblenz, David Langner, sowie Dieter Dombrowski, der Bundesvorsitzende der UOKG, bei.
Inschriften
Inschriften auf den Mauerteilen
(am Deutschen Eck)
17. Juni 1953 //
Den Opfern der Teilung //
9. November 1989
Sprache: Deutsch, Schrift: Lateinisch
Ereignisse
8. November 2018 - Eröffnung
Zwie Gedenktafeln zur Erinnerung an die Opfer der DDR-Diktatur und an die Friedliche Revolution ergänzen das Denkmal für die Opfer der Teilung
17. Juni 1990 - Eröffnung
Drei mit Inschriften versehene Originalsegmente der Berliner Mauer werden der Öffentlichkeit überlassen
Publikationen der Bundesstiftung
- Kaminsky, Anna (Hrsg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, 3. Aufl., Berlin 2016