Berlin, Deutschland

Denkmal "Fluchtkoffer"

 
Im November 2005 wurde auf dem Vorplatz der Erinnerungsstätte eine Plastik des Bildhauers Marco Flierl enthüllt. Es handelt sich um den Bronzeabguss des Flüchtlingskoffers von Hans-Dieter Dubrow. Gemeinsam mit seiner Familie war Dubrow 1958 nach West-Berlin gegangen und in Marienfelde aufgenommen worden. Ein Koffer war meist das Einzige, was DDR-Flüchtlinge mitnehmen konnten. Er steht deshalb symbolisch für Abschied und Neubeginn. Das Lehrerehepaar Dubrow verließ die DDR, nachdem beide eines „fehlenden Klassenstandpunkts“ bezichtigt worden waren. Sie hatten ihr Recht auf freie und geheime Wahlen wahrnehmen wollen und es abgelehnt, über Eltern zu berichten, die ihre Kinder nicht an der Jugendweihe teilnehmen lassen und zur FDJ schicken wollten. An der Einweihung des Denkmals nahmen unter anderem der damalige Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Walter Momper, sowie der ehemalige Bezirksstadtrat für Schule, Bildung und Kultur, Dieter Hapel, teil. Im Rahmen der feierlichen Zeremonie berichtete Hans-Dieter Dobrow den Anwesenden von seinem Schicksal und überreichte der Erinnerungsstätte den Original-Fluchtkoffer.

Inschriften

Inschrift der Informationstafel
(am Denkmal "Fluchtkoffer")
Fluchtkoffer / der Originalkoffer begleitete 1958 das Ehepaar Dubrow / auf dem Weg von Ost-Berlin in den Westteil der Stadt. / er verkörpert Ängste und Hoffnungen des Neuanfangs. / Wie die Dubrows verließen rund vier Millionen Menschen / angesichts politischer Unfreiheit ihre Heimat DDR. / Ihnen ist dieses deutsch-deutsche Denkmal gewidmet.
Sprache: Deutsch, Schrift: Lateinisch

Ereignisse

November 2005 - Einweihung
Einweihung des Denkmals "Fluchtkoffer"