Ein Stück der Berliner Mauer fand im Ortsteil Heinersdorf neue Verwendung als Erinnerungszeichen an ein verschwundenes Dorf. Das Betonsegment aus der vorderen, früher nach West-Berlin gewandten Sperrmauer ist eines von fünf Teilen, die Kinder und Jugendliche 2009 zum 20. Jahrestag des Mauerfalls nach dem Vorbild der East Side Gallery am Berliner Ostbahnhof bemalen durften. Die Umweltinitiative „Berliner Platte“, die sich für die Gestaltung eines stadtnahen Erholungsgebietes an der Stadtgrenze zwischen Kleinmachnow und Großziethen engagiert, bewarb sich erfolgreich um eines dieser Segemente. Es steht nun auf dem Parkplatz vor dem Osdorfer Jungwald und soll dort an das gleichnamige Dorf erinnern, dessen Bewohner infolge des Grenzausbaus umgesiedelt worden waren. Der im 14. Jahrhundert erstmals erwähnte Ort wurde 1970 von sowjetischen Soldaten aus Wünsdorf abgerissen; auch der Friedhof wurde eingeebnet.
Nur die alte Gutsscheune blieb stehen. Dort befindet sich seit 2003 ein Gedenkstein mit einer Tafel, die einen kurzen historischen Abriss zur Geschichte des Ortes bietet.
Inschriften
Inschrift der Informationstafel
(auf dem linken Mauersegment, an der Stadtgrenze zu Berlin)
In Erinnerung an die Teilung / Deutschlands vom / 13.08.1961 - 09.11.1989 / und zum Gedenken an die Opfer / kommunistischer Gewaltherrschaft
Sprache: Deutsch, Schrift: Lateinisch
Inschrift der Informationstafel
(auf dem rechten Mauersegment, an der Stadtgrenze zu Berlin)
Original - Mauerteile / aus dem ehemaligen Grenzbereich / der früheren Gemeinde Osdorf / (sichergestellt nach der Wende vom damaligen Bürgermeister / der Gemeinde Osdorf Karl-Heinz Valentin)
Sprache: Deutsch, Schrift: Lateinisch
Ereignisse
- Historie
Das Dorf Osdorf wird vom SED-Regime geschleift
2009 - Einweihung
Einweihung des Denkmals „Berliner Mauer“
Publikationen der Bundesstiftung
- Kaminsky, Anna (Hrsg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, 3. Aufl., Berlin 2016