Rastatt, Deutschland
Bundesarchiv – Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte
Die Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte ist eine Außenstelle des Bundesarchivs, die im Residenzschloss von Rastatt beheimatet ist. Bundespräsident Gustav W. Heinemann hatte 1974 ihre Einrichtung in der badischen Stadt, die ein wichtiger Schauplatz der Revolution von 1848/49 gewesen war, angeregt und sie in Obhut des Bundesarchivs gegeben.
In der Dauerausstellung „Wir sind das Volk!“ werden die „Freiheitsbewegungen im 19. Jahrhundert“ und die „Freiheitsbewegungen in der DDR“ dargestellt. Anhand von historischen Dokumenten, Bildern und Objekten sowie Ton- und Filmmaterial wird ein lebendiger Eindruck des schwierigen Kampfes für Freiheit, Demokratie und nationale Einheit vermittelt.
Seit ihrer Gründung hat die Dauerausstellung einige Überarbeitungen und thematische Erweiterungen erfahren. Der gegenwärtige Ausstellungsteil zu den „Freiheitsbewegungen im 19. Jahrhundert“ wurde im Jahr 1999 eröffnet. Der Bogen wird geschlagen von den Freiheitsbewegungen in der Frühen Neuzeit bis zu den Freiheitskämpfern von 1848/49 in der Emigration. Gesellschaftlicher Wandel und Soziale Frage werden ebenso dargestellt wie die Zeit des Vormärzes und der Märzrevolution. Ein besonderes Augenmerk gilt der deutschen Nationalversammlung von 1848/49, der Ausarbeitung der Grundrechte sowie dem Kampf um die Reichsverfassung 1849, bei dem Rastatt als authentischer Ort eine wichtige Rolle spielte.
Seit 2009 gibt es einen zweiten Schwerpunkt in der Erinnerungsstätte, der sich mit den Freiheitsbewegungen in der DDR beschäftigt. Diese werden für die Zeit der sowjetischen Besatzung nach 1945 bis zum Ende der DDR 1990 beleuchtet. Die Themen „Jugend zwischen Anpassung und Auflehnung“ sowie die Friedliche Revolution 1989/90 stehen hier im Mittelpunkt.
Die Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte versteht sich als historisch-politischer Lernort und verfügt über ein museumspädagogisches Konzept sowie ein vielfältiges Programm an didaktischen Angeboten. Besonders Schülerinnen und Schüler werden angeregt, durch thematische Führungen, Geschichtspuzzles und Lerngänge oder andere schüleraktivierende Arbeitsformen, wie beispielsweise Rollenspiele, aktiv in historische Themen einzutauchen und aktuelle Fragen zu diskutieren. Die Arbeitsmaterialien werden kostenlos zur Verfügung gestellt und auf Wunsch von „Geschichtsvermittlerinnen und -vermittlern“ erläutert. Sonderausstellungen, Vorträge und Podiumsdiskussionen, Buchvorstellungen und Tagungen ergänzen das Programm.
Kontakt
Bundesarchiv – Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte
Herrenstraße 18 (Schloss)
76437 Rastatt
Ereignisse
2009 - Eröffnung
Erweiterung der Ausstellung um das Thema Opposition und Widerstand in der DDR bis zur Friedlichen Revolution 1989
1999 - Eröffnung
Eröffnung der Dauerausstellung „Freiheitsbewegungen im 19. Jahrhundert“
1974 - Eröffnung
Gründung der "Erinnerungsstätte" auf Initiative des früheren Bundespräsidenten Gustav W. Heinemann
Publikationen der Bundesstiftung
- Kaminsky, Anna (Hrsg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, 3. Aufl., Berlin 2016
- Kategorie: Gedenkort
- Historisch: Ja
- Standort: Herrenstraße 18 (Schloss)
- Stadt: Rastatt
- Gebiet: Baden-Württemberg
- Land: Deutschland
