Halle (Saale), Deutschland

Begegnungsstätte Deutsche Einheit

 
Das Geburtshaus von Hans-Dietrich Genscher birgt heute die „Begegnungsstätte Deutsche Einheit“. Hans-Dietrich Genscher war von 1974 bis 1992 Außenminister der Bundesrepublik Deutschland und ist seit 1991 Ehrenbürger der Stadt Halle. Die Gedenkstätte in Trägerschaft der Erhard-Hübener-Stiftung e. V. ehrt die persönlichen Verdienste des Politikers und seinen Beitrag zur deutschen Einheit. Die Initiative zur Rettung des Hauses vor dem Abriss ging von der aus Halle stammenden FDP-Politikerin Cornelia Pieper aus und wurde von der Erhard-Hübener-Stiftung e. V. unterstützt. Die Besitzer des Anwesens, die Familie Kreime, überließen 2007 das Gebäude der FDP-nahen Stiftung, die einen Teil der Sanierungskosten übernahm. Der andere Teil kam durch Spenden aus der Wirtschaft sowie von Privatleuten zusammen. Hans-Dietrich Genscher wurde am 21. März 1927 in der Schönnewitzer Straße 9a geboren und verbrachte dort die ersten sieben Jahre seines Lebens. 1952 floh er in die Bundesrepublik Deutschland. Dort trat er im gleichen Jahr der FDP bei. Von 1969 bis 1974 war er Bundesminister des Innern und danach bis zu seinem Rücktritt im Jahr 1992 Außenminister und Vizekanzler. Nach einer aufwendigen Sanierung wurde die Begegnungsstätte Deutsche Einheit 2009 im Beisein von Genscher, der Initiatorin des Erinnerungsortes Cornelia Pieper, dem damaligen FDP-Vorsitzenden Guido Westerwelle sowie Hunderten Bürgerinnen und Bürgern eröffnet. Das Datum des Festakts fiel auf den 20. Jahrestag der Öffnung der ungarischen Grenze nach Österreich, die eine Fluchtwelle von DDR-Bürgern zur Folge hatte. Anlässlich dieses Ereignisses übergab Genscher der Begegnungsstätte ein Stück Stacheldrahtzaun, das damals an der Grenze herausgeschnitten worden war. Das symbolische Eröffnungsdatum hob zudem die politischen Verdienste Genschers hervor. Der Leipziger Künstler Michael Fischer-Art verarbeitete in seinem großformatigen Gemälde, das jetzt in der Begegnungsstätte hängt, die bekannte Balkon-Szene vom 30. September 1989 in der Prager Botschaft. Genscher verkündete damals den wartenden DDR-Flüchtlingen, die Schutz in der westdeutschen Botschaft gesucht hatten, dass ihre Ausreise aus der DDR gestattet werde. Im Dezember 2012 präsentierte die Begegnungsstätte die Dauerausstellung „Einheit in Freiheit“. Eine neue Dauerausstellung soll im Laufe des Jahres 2025 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Eine Gedenktafel an der Gebäudefassade verweist auf die historische Bedeutung des Hauses.

Kontakt

Begegnungsstätte Deutsche Einheit
Schönnewitzer Straße 9a
06116 Halle (Saale)

Inschriften

Inschrift der Gedenktafel
(an der Gebäudefassade)
In diesem Haus wurde / am 21. März 1927, der / Ehrenbürger der Stadt Halle, / Hans-Dietrich Genscher geboren. / Er war von 1974 bis 1992 / Außenminister der Bundesrepublik Deutschland / und gilt als / „Architekt der Deutschen Einheit“.
Sprache: Deutsch, Schrift: Lateinisch

Ereignisse

2009 - Eröffnung
Eröffnung der Begegnungsstätte Deutsche Einheit
 
  • Kategorie: Museale Anlage
  • Historisch: Ja
  • Standort: Schönnewitzer Straße 9a
  • Stadt: Halle (Saale)
  • Gebiet: Sachsen-Anhalt
  • Land: Deutschland