title_baltische-kette
Am 50. Jahrestag der Unterzeichnung des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes bilden circa zwei Millionen Einwohner des Baltikums eine 650 Kilometer lange Menschenkette, um für die nationale Unabhängigkeit von der Sowjetunion zu demonstrieren. Der so genannte baltische Weg ist Höhepunkt der seit Mitte der 1980er-Jahre andauernden friedlichen Proteste gegen die Vormacht Moskaus in den baltischen Sowjetrepubliken. Der zivilgesellschaftliche und demokratische Protest, bei dem das Singen von Volksliedern eine zentrale Rolle spielt, endet mit der nationalen Unabhängigkeit der baltischen Staaten 1991. Das verbotene Singen patriotischer Lieder in der multinational organisierten Sowjetunion war ein Zeichen des politischen Protests. Nach den Unabhängigkeitserklärungen und Referenden von Estland, Lettland und Litauen 1990/1991 kommt es zu teils blutigen Auseinandersetzungen mit sowjetischen Sicherheitskräften. Den Putsch in Moskau vom 19. bis 21. August 1991 nutzen die baltischen Staaten, um ihre Unabhängigkeit von der UdSSR endgültig durchzusetzen.