Auf dem Zentralfriedhof der westpommerschen Hafenstadt Szczecin (deutsch: Stettin) wurde am 11. November 1990, dem polnischen Nationalfeiertag, ein 7,5 Meter hohes Gedenkkreuz für die Opfer von Katyń aufgestellt. Es wurde von der Stettiner Katyń-Gesellschaft mit Unterstützung staatlicher Institutionen, vor allem des »Rates zur Bewahrung des Gedenkens an Kampf und Martyrium«, sowie regionaler Betriebe initiiert.
Das Gedenkkreuz aus Edelstahl wurde von Jakub Lewiński entworfen. Auf dem Querbalken trägt es die Inschrift »Katyń 1940«, und am Schnittpunkt der Balken ist ein aus Bronze gegossenes Wappen der Polnischen Armee mit dem gekrönten Adler und der Pelte angebracht. Einschusslöcher in diesem Wappen erinnern an die Massenerschießungen durch die sowjetische Geheimpolizei NKWD. Im unteren Bereich des Kreuzes befindet sich die Nachbildung eines Bandes, die auf die Fesselung der Hände der Opfer bei ihrer Erschießung verweist. Zu Füßen des Kreuzes liegen drei Findlinge, welche die drei NKWD-Lager für die polnischen Kriegsgefangenen sowie die drei Exekutionsorte und Gräberstätten symbolisieren. Auf ihnen sind Tafeln mit den Namen der NKWD-Lager Koselsk, Ostaschkow und Starobilsk, eine Tafel mit der Inschrift »Sie sind verschwunden« sowie eine Replik des polnischen Ordens »Virtuti Militari« angebracht. Später wurde an der Rückseite eines der Steine eine weitere Tafel mit den Namen der inzwischen bekanntgewordenen weiteren Hinrichtungsorte in der Ukraine und in Belarus hinzugefügt. Das Kreuz und die drei Steine stehen auf einem gemeinsamen niedrigen Sockel, in den Erde aus Katyń, Mednoje und Charkiw eingelassen wurde.
Der Gedenkort wurde in den 1990er Jahren um einen niedrigen halbrunden Sockel hinter dem Kreuz erweitert. Auf diesem befinden sich Epitaphen mit 435 Namen von Erschossenen, deren Angehörige heute in Stettin leben. Außerdem wurden auf umliegenden Findlingen weitere Informationstafeln angebracht.
Inschriften
Inschrift des Kreuzes
(auf dem Kreuz)
Katyń 1940
Sprache: Polnisch, Schrift: Lateinisch
Inschrift des Findlings
(auf dem Findling)
Kozielsk / Ostaszków / Starobielsk; Zaginieni;
Kuropaty / Bykownia / Charków / Cherson
Deutsche Übersetzung:
Koselsk, Ostaschkow, Starobilsk; Sie sind verschwunden;
Kuropaty, Bykiwnja, Charkiw, Cherson
Sprache: Polnisch, Schrift: Lateinisch
Inschrift des Sockels
(auf dem Sockel)
Tu została złożona ziemia z masowych grobów na cmentarzach wojennych w Katyniu–Charkowi–Miednoje
Deutsche Übersetzung:
Hier wurde Erde aus den Massengräbern eingelassen, die sich auf den Militärfriedhöfen in Katyń, Charkiw und Mednoje befinden
Sprache: Polnisch, Schrift: Lateinisch
Inschrift der Informationstafeln
Katyń 1940 / W 1939r Armia Czerwona wzięła do niewoli / ok. 250000 polskich jeńców. Około 15500 / oficerów zawodowych i rezerwy Wojska / Polskiego, Kop. Straży Granicznej oraz / funkcjonariuszy PP umieszczono w obozach: / Kozielsk, Ostaszków, Starobielsk. / W kwietniu i maju 1940 r zostali zamordowani / przez NKWD i pogrzebani w dołach śmierci / w Katyniu, Miednoje i Charkowie / Symboliczne tabliczki upamiętniają / jeńców z rodzin Stowarzyszenia »Katyń« / w Szczecinie;
W świetle ujawnionych ostatnio dokumentów, / na podstawie decyzji Biura Politycznego WKP(b) / i naczelnych władz państwowych ZSRR z 5 marca 1940 roku / zostało zamordowanych 21.857 osób: /
+ 4.421 w Katyniu / + 6.311 w Miednoje /
+ 3.820 w Charkowie / + 3.435 w nieznanych dotychczas więzieniach i obozach Ukrainy / + 3.870 w nieznanych dotychczas więzieniach i obozach Białorusi / Szczecin, 5 marzec 1996 rok;
Tablica ufundowana w 60 rocznicę / odnalezienia grobów katyńskich / 1943–2003 /
13. 04. 1943 – Niemcy obciążają winą ZSRR. /
15. 04. 1943 – ZSRR zaprzecza i wskazuje / Niemców jako sprawców zbrodni. / Pomimo ujawnienia dokumentów sowieckich, /
świadczących niezbycie o winie ZSRR, / do dnia dzisiejszego nikt nie został / osadzony a zbrodnia nad zbrodniami / jest nadal przedmiotem manipulacji. / Rodziny;
Pomnik Katyński / symboliczny
grób zamordowanych / w 1940 r. ok. 500 jeńców / jest wykonany z inicjatywy / i kosztem Stowarzyszenia / Katyń w Szczecinie oraz / R. O. P. W. iM.
Deutsche Übersetzung:
Katyń 1940. Im Jahr 1939 machte die Rote Armee 250 000 polnische Kriegsgefangene.
Ungefähr 15 500 Berufs- und Reserveoffiziere der Polnischen Armee, des Grenzschutzkorps sowie Beamte der Polizei wurden in die Lager Koselsk, Ostaschkow, Starobilsk transportiert. Im April und Mai 1940 wurden sie durch den NKWD ermordet und in Todesgruben in Katyń, Mednoje und Charkiw begraben. Die symbolischen Täfelchen erinnern an Kriegsgefangene aus den Familien der Katyń-Gesellschaft Szczecin;
Wie jüngst veröffentlichte Dokumente zeigen, wurden auf der Grundlage der am
5. März 1940 getroffenen Entscheidung des Politbüros der Kommunistischen Partei der Sowjetunion – Bolschewiki und der obersten Staatsführung der UdSSR 21857 Personen ermordet: + 4421 in Katyń + 6311 in Mednoje + 3820 in Charkiw + 3435 in bisher unbekannten Gefängnissen und Lagern
in der Ukraine + 3870 in bisher unbekannten Gefängnissen und Lagern in Belarus. Szczecin, 5. März 1996;
Diese Tafel wurde am 60. Jahrestag der Entdeckung der Gräber von Katyń gestiftet, 1943–2003. 13. 04. 1943 – Die Deutschen
beschuldigen die UdSSR, 15. 04. 1943 – Die UdSSR widerspricht und bezichtigt die Deutschen als Täter des Verbrechens. Trotz der Veröffentlichung von sowjetischen Dokumenten, die unzweifelhaft die Schuld der UdSSR bezeugen, wurde bis zum heutigen Tage niemand verurteilt, und das Verbrechen der Verbrechen ist weiterhin Gegenstand
von Manipulationen. Die Familien; Dieses Katyń-Denkmal – ein symbolisches Grab für ungefähr 500 im Jahr 1940 ermordete Kriegsgefangene wurde initiiert und finanziert von der Katyń-Gesellschaft Szczecin und des Rates zur Bewahrung des Gedenkens an Kampf und Martyrium errichtet
Sprache: Polnisch, Schrift: Lateinisch
Ereignisse
1992 - Errichtung
Tafel angebracht
11. November 1990 - Einweihung
Einweihung des Gedenkkreuzes
Publikationen der Bundesstiftung
- Kaminsky, Anna (Hrsg.): Erinnerungsorte für die Opfer von Katyn, Leipzig 2013