Am 21. Dezember 2009 wurde ein Originalsegment der Berliner Mauerteil vor dem Hauptsitz der Deutschen Welle enthüllt. Auf den Tag genau 20 Jahre zuvor, am 21. Dezember 1989, hatte der DDR-Verteidigungsminister Theodor Hoffmann offiziell den Schießbefehl für die DDR-Grenztruppen aufgehoben.
Gestiftet wurde das 3,60 Meter hohe Segment wurde von den Gastronomen Friedel Drautzburg und Harald Grunert, die im Regierungsviertel in Berlin das bekannte Restaurant „Ständige Vertretung des Rheinlands in Berlin“ betreiben. Es ist eine Dauerleihgabe an die Deutsche Welle. Der Aktions- und Umweltkünstler Ben Wagin gestaltete das Mauerteil. 1990 hatte der Künstler bereits den Gedenkort „Parlament der Bäume“ in Berlin konzeptioniert. Beim Bonner Gedenkzeichen wiederholte er das Berliner Gestaltungsprinzip. Mit schwarzer Schrift auf weißem Hintergrund ist der Dreizeiler: „TODES MAUER KRIEG / KRIEG TODES MAUER / MAUER KRIEG TODES“ geschrieben. In der Wahl der Farben und der sprachlichen Form des Dreischrittes wird die Auseinandersetzung des Künstlers mit der Mauer, mit Krieg und Gewalt sichtbar. Die Anordnung der Worte soll die Willkür von Sprache deutlich machen. Das Mauerteil stellt ein politisches Kunstwerk dar, das die „Aggressivität der Mauer symbolisiert“ (Friedel Drautzburg).
Inschriften
Inschrift der Bodenplatte
(am Sitz der Deutsche Welle)
Berliner Mauer 1961/ Botschaft aus dem Parlament/ der Europa-Bäume – gegen Krieg + + + Gewalt - / Berlin 1989 – Bonn 2009.
Sprache: Deutsch, Schrift: Lateinisch
Inschrift auf dem Mauersegment
(am Sitz der Deutsche Welle)
TODES MAUER KRIEG / KRIEG TODES MAUER / MAUER KRIEG TODES
Sprache: Deutsch, Schrift: Lateinisch
Ereignisse
21. Dezember 2009 - Einweihung
Einweihung des Denkmals „Berliner Mauer“
Publikationen der Bundesstiftung
- Kaminsky, Anna (Hrsg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, 3. Aufl., Berlin 2016